Hochstimmmung bei prächtigem Bergwetter, große Eröffnungskulisse mit über 400 erwartungsvollen Gästen: Mit stimmungsvoller Bergmesse, Gesängen, „Bergpredigt“ und Einweihung und mit musikalischen „Hoch“-Klängen (2452 m), so gestaltete der Alpenverein Sillian (AVS), die Wiedereröffnung seiner umgebauten und erweiterten Sillianer Schutzhütte (am Sonntag, 4. August 2019).
Die Abkürzung AVS mag daran erinnern, dass die Sektion Sillian einst vor 150 Jahren mit der heutigen Sektion Toblach des AVS Hochpustertal im Alpenverein Südtirol, im DuOeAV eins war.
Trotz ihres erst „jungen Alters“ von 33 Jahren war die Sillianer Hütte schon etwas in die Jahre gekommen und musste generalsaniert und in diesem Zuge auch dem Bedarf und den Erwartungen der vielen Gäste erneuert und erweitert werden. „Voll gelungen“, so das überzeugende erste Urteil der Besucher.
Sillians Alpenvereinsobmann Anton Sint konnte eine lange Reihe von Fest- und Ehrengästen, Bergfreunden aus Ost-, Süd- und Nordtirol, begrüßen. Er fand lobende Worte und große Anerkennung für alle, die freiwillig und als Professionisten und Firmen in kurzer Bauzeit am gelungenen Werk mitgearbeitet haben.
Wie schon bei der Einweihung der ersten Sillianer Hütte 1986 unter dem damaligen ÖAV-Vorsitzenden Louis Oberwalder stellte sich auch bei der jüngsten Hüttenweihe die Sillianer Musikkapelle in großer Stärke für „höchste Töne“ ein. Die kurze Bauphasengeschichte ließ Baumeister Hannes Viertler noch einmal aufleben.
Pfarrer Joachim „Windi“ Windolf fand in seiner „Bergpredigt“ zur Hüttenmesse Worte der Erbauung zum „Erleben Berg“, das angesichts des großartigen Panoramas, von Großglockner bis zu den Drei Zinnen reichend, auch die Größe und Stille der Bergwelt mit der Hütte in stimmiger Einheit verschmelzt. Der Chor Hollbruck und die Musikkapelle Sillian umrahmten die Hl. Messe feierlich.
Aus allen Himmelsrichtungen kamen Bergwanderer und Mountainbiker, Hüttengäste, von Sillian, Sexten. Vierschach und der Obstanserseehütte herauf zum karnischen Hauptkamm, den jetzt eine neue Perle an Alpenvereinsschutzhütten adelt und sich an exponierter Lage behauptet.
Gerald Aichner, Vorsitzender des ÖAV Landesverbandes Tirol, wünschte, dass sich die Hütte als Labestation für Tagesbesucher und als „Herberge“ für Nächtigungsgäste und die vielen Bergwanderer und Bewunderer des „Karnischen“ wie seines Panoramas weiter gut entwickeln möge. Er gratulierte der Sektion Sillian zur richtigen Entscheidung und zum großen Mut, die Schutzhütte an alter Stelle neu zu beleben und ins Heute zu stellen.
Kritik am Schandfleck Helmhaus
Generalsekretär Robert Renzler überbrachte die Glückwünsche des ÖAV Hauptvereins, dem die Hütten und Bergwege eine der wichtigsten Anliegen bedeuten. Sie sind eine Visitenkarte des Vereins nach außen. Renzler übergab dem Sillianer Sektionsobmann Anton Sint die Edelweiß-Hüttenfahne als sichtbares Symbol des Alpenvereins.
Mit Frühschoppenklängen der „Sillianer“ und der Gruppe „Hochprozentig“ klang die Feier bei hervorragender Bewirtung gemütlich aus. Ehe sich die Letzten nach vielen Stunden auf den Weg ins Tal aufmachten, andere den Hüttengenuss mit prachtvollem Panorama und Sonnenuntergang noch krönten.
Gerald Aichner
Eröffnungsfeier der umgebauten Sillianer Hütte
Am Sonntag 4. August 2019 war es endlich soweit: Die umgebaute Sillianer Hütte konnte nach einjähriger Bauzeit offiziell wiedereröffnet werden. Die Schutzhütte der Sektion Sillian des Österreichischen Alpenvereins am Karnischen Kamm , die bereits seit 13 Jahren von den Pächterfamilien Maurer und Schneider bewirtschaftet wird, verfügt nun über rund 70 Schlaf-, sowie 120 Sitzplätze und erstrahlt weithin sichtbar in neuem Glanz.
Baumeister Hannes Viertler ist die Erleichterung anzuhören: „Nach einjähriger Bauzeit haben wir die Sillianer Hütte wieder an die Pächter übergeben können. Die Arbeiten sind unfallfrei erfolgt.“ Ohne Steuern hat die Renovierung 1,9 Millionen Euro gekostet. Eine Herausforderung war der Materialtransport vom Tal bis zur Baustelle auf 2447 Metern Seehöhe: 300 Kubikmeter Beton, 23 Tonnen Bewährungsstahl und 34.000 Dachschindeln mussten unter anderem verbracht werden. Dazu haben die Verantwortlichen eigens eine Materialseilbahn oberhalb der Leckfeldalm errichtet. Eine Zufahrt bis zur Hütte selbst ist aufgrund der Steigung von bis zu 35 Prozent nicht möglich gewesen.
Nach dem Abtragen des alten Daches im Juli letzten Jahres machten täglich schwere Gewitter und Regenfälle den Baufortschritt für die Zimmerer schwierig. Die Außenarbeiten konnten noch im letzten Jahr beendet werden. Bis in die vergangene Woche arbeiteten die 13 heimischen Firmen an der Fertigstellung des Innenausbaus.
Am Sonntag 4. August 2019, hat Obmann Anton Sint vom Alpenverein Sillian dem Geschwisterpaar Viktoria Maurer und Christoph Schneider wieder den Schlüssel für die Sillianer Hütte übergeben. Die Pächterfamilien bedankten sich besonders bei ihrer Mama Maria Schneider, die den jeweils drei Kindern und ihren Eltern größte Stütze sei.
Berge verbinden – das konnte man bei der Eröffnungsfeier sehr gut sehen und spüren:
Die Bergmesse des Hollbrucker Chores, wetterbedingt beim Kriegerfriedhof in Hochgränten verschoben, wurde zum Jubiläum der Sillianer Hütte gefeiert. Pfarrer Joachim Windolf fand passende Worte, der Chor Hollbruck und die Musikkapelle Sillian umrahmten die Messe. Dann folgten ein Baubericht, die Widmung der Stube 4V und die offizielle Schlüsselübergabe an die Hüttenpächter.
Gerald Aichner, Vorsitzender des ÖAV Landesverbandes Tirol, gratulierte der Sektion Sillian zum Mut und zur Entscheidung für den Hüttenbau, mit einem "Edelweiß"-Präsent des Absamer Bildhauers Siegfried Obleitner. Kritik gab es zum "Schandfleck Ruine Helmhaus", die der Geschichte des Karnischen Kamms nicht würdig sei. mehr
Robert Renzler, ÖAV Generalsekretär, würdigte die Leistungen der Sektion für die neue Hütte und stellte sich mit einer Alpenvereins-Hüttenfahne ein.
Mit einem Frühschoppenkonzert der Musikkapelle Sillian und Unterhaltung mit der Gruppe „Hochprozentig“ klang die Feier gemütlich aus
Die komplett umgebaute Hütte bietet nun 68 Schlaf- und 120 Sitzplätze für die Gäste sowie ausreichend Platz für Pächter und Personal.
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