[19.9.2016] Exakt vier Jahre nachdem sich Jakob Schubert 2012 in Paris zum ersten österreichischen Weltmeister im Vorstieg gekrönt hatte, sorgte der 25-jährige Innsbrucker am 18. September mit WM-Silber im Vorstieg und seiner wohl besten Saisonleistung für das rot-weiß-rote Highlight der Kletter-WM 2016.
Mit einer Silbermedaille, zwei fünften Plätzen durch Anna Stöhr (Bouldern) und Jessica Pilz (Vorstieg) sowie drei weiteren Top-10 Platzierungen durch Katharina Saurwein (Bouldern), Magdalena Röck und Christine Schranz (jeweils Vorstieg) ziehen der Kletterverband Österreich und der Österreichische Alpenverein eine zufriedene Bilanz und blicken der Heim-WM 2018 in Innsbruck sowohl aus organisatorischer als auch sportlicher Sicht positiv entgegen.
Das Vorstieg-Finale der Herren am fünften und letzten Tag der Kletter-WM 2016 in Paris war eine Show der Superlative der besten Seilkletterer der Welt. Grundlage für das Spektakel war eine Finalroute, die alles zu bieten hatte. Schwierige Boulderpassagen, spektakuläre Sprünge sowie eine einzigartige Ausstiegsplatte boten den Athleten eine einmalige Bühne um ihr Können vor rund 9.000 Zusehern unter Beweis zu stellen.
TV-Übertragung der WM zum Nachsehen
Jakob Schubert (ÖAV Innsbruck), der nach dem Halbfinale mit Zwischenrang 4 keine perfekte Ausgangsposition hatte, nahm von Anfang volles Risiko frei nach dem Motto "Alles oder Nichts" und fightete die Finalroute hoch bis in die Mitte der Ausstiegsplatte. Mit einer Höhe von 42+ übernahm Schubert souverän die Zwischenführung. Nach Schubert scheiterten die Zweit- und Drittplatzierten, Gautier Supper (FRA) und Domen Skofic (SLO) an Schuberts Vorgabe und so war nur mehr Titelverteidiger Adam Ondra im Rennen um WM-Gold mit Jakob Schubert.
Ondra, der sich Tags zuvor WM-Silber im Bouldern holte, gab sich in der Finalroute keine Blöße, stieg diese als einziger Athlet top und verteidigte den Weltmeistertitel vor Jakob Schubert, der sich zum zweiten Mal nach 2011 in Arco über den Vizeweltmeistertitel im Vorstieg freuen durfte.
"Schon bei der Präsentation hatte ich Gänsehaut-Feeling. Die Stimmung im Finale war vergleichbar mit 2012 und es hat sich mindestens gleich gut angefühlt wie vor vier Jahren. Ich habe alles gegeben und eine perfekte Leistung abgerufen. Mir bedeutet die Silbermedaille extrem viel, da ich sie auch für das Team geholt habe. Wir haben uns in allen Bewerben mannschaftlich sehr stark präsentiert, sind aber leider bei den Damen zweimal knapp nicht mit einer Medaille belohnt worden!" (Jakob Schubert)
Für die Darstellung dieser Inhalte direkt in der Seite wird Ihre Erlaubnis benötigt, externe Komponenten zu laden.
Zu den Einstellungen
Nina Lach (ÖAV Graz), die sich bereits am Freitag mit dem 12. Platz in der Qualifikation für das WM-Achtelfinale im Speed qualifiziert hatte, bestätigte am Sonntag ihren starken Auftritt von vor zwei Tagen. Im direkten Duell mit der Polin Klaudia Buczek hatte Lach im Achtelfinale zwar das Nachsehen, sicherte sich aber mit einer Zeit von 09,35 sec den ausgezeichneten 11. Gesamtrang unter 46 TeilnehmerInnen.
Im zweiten von drei WM-Finali mit Österreichischer Damenbeteiligung gab es Sonntagmittag in der AccorHotels Arena in Paris zum zweiten Mal Platz fünf für Österreich. Anna Stöhr (ÖAV Innsbruck) kletterte in ihrem sechsten WM-Finale en Suite mit 2 Tops in 5 Versuchen zwar knapp an der erhofften WM-Medaille vorbei, stellte jedoch über die gesamte WM hinweg einmal mehr ihre Weltklasse unter Beweis.
Bei der offiziellen Abschlusszeremonie der Kletter-WM 2016 in Paris übergab IFSC Präsident Marco Mario Scolaris die Fahne des Weltverbands an KVÖ- Präsident Dr. Eugen Burtscher und Innsbrucks Vizebürgermeister Christoph Kaufmann.
Die Kletter-Weltmeisterschaften 2018 (Lead, Boulder, Speed, Kombination und Paraclimbing) werden vom 6. bis 16.9.2018 in Innsbruck ausgetragen.
"Wir haben hier in Paris eine sehr gute
Weltmeisterschaft gesehen. Nicht nur aus sportlicher, auch aus
organisatorischer Sicht. Gratulation an den Französischen Verband, der
die WM vorbildlich ausgerichtet hat. Wir haben viele Erkenntnisse
gewinnen können für die Vorbereitung der Weltmeisterschaften 2018 in
Innsbruck und ich bin überzeugt, dass wir 2018 perfekte
Weltmeisterschaften ausrichten werden.
Abschließend möchte ich unseren Athleten sowie dem gesamten Betreuerstab zu den Leistungen bei der WM in Paris gratulieren. Auch wenn wir dieses Mal bei den Damen nicht für eine Medaille reichte, so haben wir doch gesehen, dass wir ein überaus starkes Team mit einer guten Mischung aus routinierten Weltklasse- AthletInnen und hochtalentierten Nachwuchs-AthletInnen haben, die auf dem Sprung in die Weltspitze sind", zog KVÖ-Präsident Burtscher ein zufriedenes Fazit der letzten Tage.
Für die Darstellung dieser Inhalte direkt in der Seite wird Ihre Erlaubnis benötigt, externe Komponenten zu laden.
Zu den Einstellungen