Fast 500 Alpenvereinsfunktionäre trafen am 21.10.2017 zur größten Tagung des Jahres in Kufstein zusammen. Nicht nur vereinsrechtlich bedeutende Beschlüsse und die Auszeichnung von Sektionen, Funktionären und Hütten standen auf der Tagesordnung, sondern auch der Austausch zu den großen Vereinsthemen Bergsport, Hütten, Naturschutz und Jugendarbeit.
Waren wir vor einem Jahr in der burgenländischen Landeshauptstadt zu Gast, so treffen wir uns heuer wieder im Westen Österreichs, und zwar in der Festungsstadt Kufstein in Tirol. Mehrmals wechselte die Zugehörigkeit der Stadt im Lauf der Geschichte zu Bayern, und der Alpenverein Kufstein pflegt bis heute eine enge Beziehung zur deutschen Nachbarsektion. Das Team rund um die Sektionsvorsitzende Uli Gradl-Zöttl tut sein Bestes, um eine mustergültige Hauptversammlung vorzubereiten. Unser aller herzlicher Dank sei an dieser Stelle ausgesprochen!
Der Verein kann wieder auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die vielseitigen Aktivitäten, das Wertefundament des Vereins und der Einsatz um den Erhalt der fragilen Bergnatur haben überzeugt. Die innovativen Ausbildungs- und Tourenangebote der Sektionen bieten sinnstiftende sportliche Aktivität und werden sehr gut angenommen. Große Investitionen im Bereich der Hütten und Wege und insbesondere in neue, überaus attraktive Geschäftsstellen und Kletterhallen prägten unter anderem das Geschehen.
Mit einem Zuwachs von über 18.000 Neumitgliedern gehören nunmehr 521.000 Menschen dem Alpenverein an. Dieser Wertschätzung und der damit verbundenen großen Verantwortung gilt es gerecht zu werden. Die Hauptversammlung stellt immer auch Weichen für die Zukunft mit.
Die Internationalisierung der Bergsteigerdörfer als eine intelligente und feine Antwort der Alpenvereine auf die herkömmliche Tourismusmaschinerie, der Gastvortrag von Univ.-Dozent Dr. Arnulf Hartl zur heilenden Wirkung der alpinen Landschaft oder die Vorstellung der neuen Compliance-Richtlinien des Vereins können Wegweiser auf den Wegen ins Freie sein.
Bei den Workshops im Vorfeld der Hauptversammlung erfolgt ein intensiver Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen im Bereich der Jugendarbeit, der geschichtlichen Auseinandersetzung mit "belasteten" Symbolen und Namen sowie des Mobilitätsverhaltens im Verein.
Über allem aber soll die Hauptversammlung ein Ort der Begegnung und des Austausches sein. Das Treffen von Gleichgesinnten, die für dieselbe Idee brennen und arbeiten, motiviert und bestärkt im eigenen Tun und hilft die eine oder andere Enttäuschung, die das Vereinsleben auch mit sich bringt, besser zu bewältigen. Die Gewissheit und die Gemeinsamkeit im eigenen Tun haben diesen Verein zu dem gemacht, wie er sich heute zeigt.
In diesem Sinne freue ich mich sehr auf ein Wiedersehen am grünen Inn!
Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora
Um das Engagement im Bereich Umweltschutz zu fördern, wird seit über 20 Jahren das Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten verliehen. Dieses zeichnet Sektionen und Hüttenwirtsleute für ihre ökologisch vorbildliche Arbeit aus.
In diesem Jahr konnte eine weitere Schutzhütte des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) die strengen Vorgaben erfüllen: Die Eigentümersektion und der Pächter der St. Pöltner Hütte durften das begehrte Umweltgütesiegel am 21. Oktober auf der Hauptversammlung entgegennehmen.
Die Verleihung erfolgte im Rahmen der größten Tagung des Alpenvereins in der Kufstein Arena in Tirol. Die Auszeichnung erging einerseits an die Eigentümersektion Alpenverein St. Pölten für deren Errichtung einer umweltgerechten Infrastruktur und andererseits an den Pächter für seine umweltgerechte Betriebsführung.
"Das Umweltgütesiegel für Hütten setzt ein starkes Engagement der Wirtsleute in der Betriebsführung voraus. Die Maßnahmen für den Umweltschutz und der verantwortungsvolle Umgang mit den Ressourcen bedeuten für Sektionen und Wirte einen großen finanziellen und zeitlichen Aufwand. Dieser Einsatz verdient Anerkennung und sollte auch entsprechend belohnt werden", so DI Helmut Ohnmacht, Vizepräsident des Alpenvereins.
Mit der 2017 ausgezeichneten ÖAV-Hütte tragen insgesamt 120 Alpenvereinshütten (von ÖAV, DAV und AVS) das begehrte Emblem.
Liste aller seit 1996 mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichneten Hütten
Faktoren wie Energieeffizienz und -versorgung, Abwasserklärung, Abfallvermeidung und -entsorgung oder auch eine saubere Hüttenumgebung sind für Hütten zu erfüllen, um mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine ausgezeichnet werden zu können. Mit der 2017 ausgezeichneten Hütte tragen insgesamt 58 Hütten des ÖAV das begehrte Siegel, das seit 1996 vergeben wird.
Übersicht über die Kriterien zur Erlangung des Umweltgütesiegels
Die St. Pöltner Hütte liegt auf der Passhöhe des Felbertauerns, einem uralten Tauernübergang im Gemeindegebiet von Mittersill in Salzburg an der Landesgrenze zu Osttirol.
Nachdem sich St. Pöltner Alpinpioniere das Gebiet des Felbertauern um die Jahrhundertwende des vorigen Jahrhunderts als alpines Arbeitsgebiet erkoren hatten, reifte bald der Entschluss, einen dauerhaften Stützpunkt in diesem Gebiet zu schaffen und einen Weg zu den benachbarten Hütten Rudolfshütte und Prager Hütte anzulegen. Diese Weganlage besteht noch heute und ist Teil des Venediger Höhenwegs.
Die Arbeiten für den Bau begannen 1913, durch den Ersten Weltkrieg und große wirtschaftliche Schwierigkeiten wurden sie erst 1922 mit der feierlichen Eröffnung der Hütte abgeschlossen. Der Begriff des "höchsten Hauses der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten" wurde geprägt.
2011 wurde mit einem umfangreichen Projekt zur Anpassung an neue Erfordernisse und gesetzliche Bestimmungen begonnen. Noch im selben Jahr konnte eine neue Photovoltaikanlage für eine autarke Stromversorgung installiert werden. 2012 folgte schließlich die Errichtung einer neuen Wasserversorgungsanlage und einer biologische Kläranlage (Kiesbett-Anlage) für die Abwasserbeseitigung. Da die Hütte über keine Quelle verfügt, wird der Wasserablauf eines oberhalb der Hütte gelegenen Restgletschers gespeichert. Das Schmelzwasser wird gesammelt und mittels UV-Filteranlage aufbereitet. Heizung und Warmwasseraufbereitung werden mit dem Holzofen der Küche versorgt.
Die Hüttenversorgung mit Lebensmitteln und Brennstoffen sowie der Müllabtransport gestalteten sich wegen fehlender Zufahrtswege immer schwierig, sie kann auch heute nur durch einen Hubschraubertransport oder am Rücken des Hüttenwirts durchgeführt werden.
• Lage: auf der Passhöhe des Felbertauern auf 2.481m im Nationalpark Hohe Tauern
• hüttenbesitzende Sektion: Alpenverein St. Pölten
• Pächter: Reinhold Hofmann
• Umweltmaßnahmen: Photovoltaikanlage, biologische Kläranlage
• Kontakt: www.alpenverein.at/stpoeltnerhuette
Die Alpenvereinshütten in Österreich, Deutschland und Südtirol können im mehrsprachigen Hüttenfinder auf www.alpenvereinshuetten.at online ausgekundschaftet werden.
Alpenvereinsmitglieder bezahlen bei der Übernachtung auf Alpenvereinshütten übrigens mindestens 10 Euro weniger.
Eine Übersicht über die Öffnungs- und Betriebszeiten der Hütten finden Sie in einem tagesaktuellen PDF-Dokument auf
www.alpenverein.at > Berg aktiv > Hütten.
Zur Hauptversammlung des Alpenvereins versammeln sich jährlich rund 400 Alpenvereinsfunktionäre für vereinsrechtlich bedeutende Beschlüsse, Ehrungen für Alpenvereinssektionen und Hütten sowie einen wichtigen Informationsaustausch, u.a. zu den Themen Bergsport, Naturschutz und Jugendarbeit.
Zur größten Alpenvereinsversammlung des Jahres, die dieses Jahr am 21. Oktober in der Kufstein Arena in Tirol abgehalten wurde, standen neben der Auszeichnung der St. Pöltner Hütte mit dem Umweltgütesiegel auch die Ehrung von vier Bergrettern für ihre außergewöhnlichen Rettungseinsätze mit dem Grünen Kreuz sowie ein Gastvortrag von Univ.-Doz. Dr. Arnulf Hartl zur heilenden Wirkung der alpinen Landschaft auf dem Programm.
Im Rahmen von Workshops im Vorfeld der Hauptversammlung erfolgte ein intensiver Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen im Bereich der Jugendarbeit, der geschichtlichen Auseinandersetzung mit "belasteten" Symbolen und Namen sowie des Mobilitätsverhaltens im Verein.
Der Alpenverein konnte wieder auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Mit einem Zuwachs von über 18.000 Neumitgliedern gehören nunmehr 521.000 Menschen dem größten Bergsportverein Österreichs an.
Seit nunmehr 94 Jahren verleiht der Österreichische Alpenverein im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung das Grüne Kreuz, eine der höchsten Auszeichnungen für Bergretter. Einsatzbereitschaft, bergsteigerische Kompetenz und Erfahrung für die Menschen in Bergnot werden mit dieser Auszeichnung honoriert. Am 21. Oktober wurde diese Ehre vier Bergrettungsleuten aus Tirol und Salzburg zuteil.
Aktuell
versehen mehr als 12.500 Bergretterinnen und Bergretter in 291 Ortsstellen
ihren Dienst und all jene Helfer setzen sich, indem sie anderen zur Hilfe eilen
oder sich auf diese Hilfe vorbereiten, mit jedem Einsatz alpinen Gefahren aus. Diese
Selbstverständlichkeit, mit der Bergretterinnen und Bergretter Risiken auf
sich nehmen, resultiert aus einer Solidarität, die in der
Bergsteiger-Gemeinschaft eine lange Tradition hat und große Anerkennung
verdient.
Steigende
Anforderungen und Ausbildungspflichten verlangen den Helfern immer mehr ab.
Alpenvereins-Vizepräsident Erich Wetzer erinnert in seiner Laudatio auch an die
Aufgaben des Alpenvereins: „Wo die Gefahr wächst ist der Alpenverein in der
Pflicht. Als größter alpiner Verein müssen wir auch Erster sein, wenn es um
Aufklärung und Ausbildung geht und wir dürfen nicht müde werden, uns für mehr
Sicherheit, Risikobewusstsein und Eigenverantwortung im Bergsport zu
engagieren.“
Flugrettungseinsätze als Notarzt, Rettungseinsätze unter extremen Bedingungen und die Bergung eines akut Querschnittsgefährdeten, die Auflistung der Bergrettungseinsätze ist auch dieses Jahr wieder abenteuerlich. Vier Bergretter, die diese und ähnlich herausragende Leistungen erbracht haben, dürfen sich 2017 über eine besondere Würdigung freuen.
Das Grüne Kreuz gilt aufgrund der anspruchsvollen Auswahlkriterien als eine der renommiertesten Auszeichnungen im Bergrettungswesen. Voraussetzung dafür sind „mehrmalige, außerordentlich schwierige alpine Rettungen oder Bergungen, wobei eine deutliche Überschreitung der durchschnittlichen Pflichterfüllung gegeben sein muss“. In den 94 Jahren seit Einführung des Grünen Kreuzes wurden erst 505 Personen damit ausgezeichnet.
„Ehrenamtlichkeit ist ein vertrauter und bewährter Pfeiler unserer Alpenvereinsarbeit. Daher wissen wir sehr genau, dass die Arbeit der Bergretter keine Selbstverständlichkeit ist“, betont Alpenvereins-Vizepräsident Dr. Erich Wetzer. „Der Alpenverein drückt mit dieser Auszeichnung seinen Dank, seine Wertschätzung und seine Bewunderung aus, denn das, was die Frauen und Männer im Österreichischen Bergrettungsdienst, aber auch Piloten, Flugretter und Notärzte leisten, ist für den Alpenverein von außerordentlicher Bedeutung“, so Wetzer.
Bei der Jahreshauptversammlung am 21. Oktober 2017 in Kufstein wurden folgende Personen mit dem Grünen Kreuz (Ehrenzeichen-Nr. 502-505) ausgezeichnet:
Die Laudatio zur Verleihung des Grünen Kreuzes hielt der Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins, Dr. Erich Wetzer.
Das Grüne Kreuz Nr. 502 wird verliehen an Herrn Walter Phleps aus Tirol.
Seit 1964 ist der in Graz Geborene aktives Mitglied der Bergrettung, anfangs in der Vorarlberger Ortsstelle Riezlern, später in Innsbruck und seit 1982 in Fieberbrunn. Walter PHLEPS erlangte überregionale Bekanntheit als Pionier im Bereich der Flugrettung. Im Jahr 1974 führte er im Wilden Kaiser die erste Taubergung Österreichs durch. Zur selben Zeit leistete er wesentliche Aufbauarbeit in der Flugeinsatzstelle in Innsbruck und initiierte gemeinsam mit Prof. Dr. Gerhard FLORA das Notarzt-Hubschraubersystem Christophorus in Österreich. Es folgten weitere Hubschrauber-Stützpunkte in Krems, Wiener Neustadt und Reith bei Kitzbühel, bei denen sich Dr. PHLEPS bei Organisation und Training verantwortlich zeigte. In den Jahren zwischen 1969 und 1994 absolvierte Walter PHLEPS über 1.000 Hubschrauber-Rettungseinsätze als Flugretter und ab 1976 als Flugrettungsarzt.
Die Liste von terrestrischen
Bergrettungseinsätzen ist nur kürzer, nicht weniger außergewöhnlich. Herausragend, 1974 eine Spaltenbergung
beim Spannagelhaus in den
Zillertaler Alpen. Ein Bergsteiger war in der immer enger
werdenden Gletscherspalte so tief hinunter gerutscht, dass eine Rettung zunächst aussichtslos
erschien. Kurzerhand ließ sich Walter PHLEPS an beiden Füßen angeseilt, kopfüber und nur mit Unterwäsche
bekleidet, in die
Spalte hinab. Beide haben
überlebt. Im Juni 1979 konnte Walter PHLEPS als behandelnder Bergrettungsarzt wesentlich zum Überleben jener Kletterer
beitragen, die mittels 800 m Stahlseilbergung nach drei Tagen aus der
winterlichen Laliderer-Nordwand geborgen wurden. Es war eine der spektakulärsten Rettungsaktionen in
Österreich.
Walter PHLEPS ist eine herausragende Persönlichkeit innerhalb des Österreichischen Bergrettungsdienstes. Für seine Leistungen erhielt er 1975 die Tiroler Lebensrettungsmedaille, 1996 die Goldene Verdienstmedaille das Roten Kreuzes.
Die Grünen Kreuze Nr. 503 und 504 werden zwei Bergrettern der Ortsstelle Kufstein verliehen - an Thomas SCHWARZ und Johann BRUNNER.
Bergrettung Kufstein, das bedeutet unweigerlich schwierigste Rettungseinsätze in einem alpinen Klettergebiet mit langer Tradition – im Wilden Kaiser. Daher wundert es nicht, dass die schwierigsten Einsätze von Thomas SCHWARZ und Johann BRUNNER Rettungseinsätze aus den Wänden von Predigtstuhl, Totenkirchl und Fleischbank waren. Thomas und Hans zählen zu den herausragenden Bergrettern der Ortsstelle Kufstein, die aufgrund ihrer bergsteigerischen und klettertechnischen Fähigkeiten, egal ob Tag oder Nacht, bei ungünstigen Verhältnissen oder in schwierigen Kletterrouten, Bergungen durchführen und auch die Einsatzleitung übernehmen können.
Thomas SCHWARZ ist seit 1996 bei der Ortsstelle Kufstein und hat in diesen 21 Jahren an mehr als 200 Einsätzen mitgewirkt. Im Herbst 2016 wollten zwei Kletterer bei winterlichen Verhältnissen über den Nordgrat auf die Fleischbank. Unterhalb des Gipfels war dann Schluss. Erschöpfung und vereiste Felsen ließen die beiden nicht mehr weiterkommen, eine Rettung mittels Hubschrauber war in der Nacht und auch am Morgen wegen Nebel nicht möglich. Dass die glückliche Rettung gelang, war ganz wesentlich das Verdienst von Thomas SCHWARZ.
Hans BRUNNER ist seit 1985 bei der Bergrettung, auch seine Einsatzliste übersteigt die 200. Ein Highlight aus der Einsatztätigkeit von Hans BRUNNER ist eine Bergung aus der Kletterroute „Pumprisse“ am Fleischbankpfeiler. Die Pumprisse zählen zu den schwierigsten Kletterrouten im Kaisergebirge. Eine Person musste aufgrund von Steinschlag geborgen werden. Geländebedingt war keine Hubschrauberbergung möglich, sodass Hans BRUNNER von unten in die Tour einstieg um die Person zu bergen.
Hans BRUNNER und Thomas
SCHWARZ gemeinsam ist
es gelungen, zwei Personen, die sich in der "Dülferführe" an der Totenkirchl
Westwand verstiegen
hatten, zu
retten. Aufgrund des überhängenden Geländes war eine
Hubschrauberbergung unmöglich. Gemeinsam gelang ihnen auch die Rettung von zwei Kletterern in der Nacht
vom Predigtstuhl. Die beiden hatten beim Abseilen einen Haken
übersehen, hingen am Ende des Seiles und konnten nur mehr auf Rettung warten. Hans und Thomas kletterten
noch in der Nacht zum Gipfel des Predigtstuhles und
befreiten die beiden Kletterer aus ihrer misslichen Lage. Der Einsatz dauerte von 22:00 Uhr bis 08:00 Uhr
morgens.
Das Grüne Kreuz Nr. 504 geht an einen Bergretter der Bergrettung Ortsstelle Tamsweg, an Herrn Franz Apfelknab.
Seit 1976 Bergretter und von 1992 bis 2011 Leiter der Ortsstelle Tamsweg, zählt Franz APFELKNAB zu den profiliertesten Bergrettern Salzburgs. Aus der langen Liste von schwierigen Einsätzen könnte abendfüllend berichtet werden, unser Rahmen hier erfordert die Beschränkung auf zwei Ereignisse.
Ein 55-jähriger Tourengeher
stürzt bei der Abfahrt vom Preber und verletzt sich dabei an einem Stein an der
Halswirbelsäule schwer. Beim Eintreffen der Bergemannschaft unter Einsatzleiter Franz Apfelknab stellt
der Arzt eine Nervenschädigung und somit eine akute Gefahr einer
Querschnittlähmung fest. Da wegen der äußerst schlechten Wetterverhältnisse ein
Abtransport mit einem Notarzthubschrauber nicht möglich war, musste der Verletzte über
mehrere 100 Höhenmeter mit der Trage abtransportiert
werden, wo dann schließlich der Hubschrauber landen und den Verletzten
aufnehmen konnte. Der Verletzte ging haaresbreit an einer
Querschnittlähmung vorbei.
Außergewöhnlich hinsichtlich der Schwierigkeiten aber auch hinsichtlich des Unfallgeschehens war eine Bergung im Winter 2005: Ein Jäger lag bei einbrechender Dunkelheit mit einem glatten Durchschuss durch Brust und Schulter im tiefverschneiten, steilen Gelände des Kasergrabens. Der Schuss hatte sich beim Reinigen des Gewehres gelöst. Es war ein Wettlauf mit der Zeit und es waren extremste Bedingungen, unter denen ein Leben gerettet wurde, indem der Verunglückte am Unfallort erstversorgt und über 450 Höhenmeter zur Laßhoferalm abtransportiert und dem Roten Kreuz übergeben wurde.