29.11.2019 in Wien im Schloss Schönbrunn
Kinder und Jugendliche brauchen für ihre gesunde Entwicklung Freiräume. Freiräume in denen sie selbsttätig die Welt erkunden, sich auf eigene Faust erproben und Verantwortung übernehmen können. Wir brauchen gesunde Risiken, keine lernunfreundliche Sicherheitskultur.
Kinder und Jugendliche sollen:
Die Alpenvereinsjugend und das Bundeskanzleramt Sektion Familie und Jugend machen sich für gesunde Risiken stark und zeigen Möglichkeiten, wie Begleitung dabei gelingt.
Was Sie erwartet? Impulsvorträge aus verschiedenen Disziplinen für mehr Mut
und Zuversicht im pädagogischen Alltag – in Familie, Kinderbetreuung,
Schule, Jugendarbeit. Dieser weite Blick hilft uns, zukunftsfähigen
Entwürfen für gesellschaftliche Verantwortung auf die Spur zu kommen.
Wir laden Interessierte aus Politik, Medizin, Psychologie, Elementarpädagogik, Schule, Jugend- und Familienarbeit zu Austausch und Diskussion.
11:00 Eröffnung - Robert Renzler,Generalsekretär Österreichischer Alpenverein
Die Freiheit zu wagen, das Wagnis frei zu sein
11:15 Begrüßung - Mag.a
Ines Stilling, Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend
11:30 Impuls 1 - Gerald Koller
Der erste Schritt… und viele weitere auf dem Weg von der Bewahrung zur Bewährung.
12:15 Mittagessen und Pause
13:30 Impuls 2 - Mag.a Claudia Pötzl
Wer trägt hier eigentlich die Verantwortung!?
14:15 Impuls 3 - Dr. Nicole Strüber
Warum freies und selbstbestimmtes Spiel so wichtig für die Gehirnentwicklung ist.
15:00 Kaffeepause
15:30 Impuls 4 - Margret Rasfeld
Die Welt braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen. Für sich selbst, für die Mitmenschen, für unseren Planeten.
16:15 Impuls 5 - Univ.-Prof. Dr. Reinhold Popp
Jugend & Zukunft. Die Welt im Wandel – der Mensch im Mittelpunkt.
17:00 Impuls 6 - Alpenvereinsjugend
Kurzfilm Tage draußen!
18:00 Abschluss/ Ende
Wann? 29.11.2019 Wien
Wo? Wien, Schloss Schönbrunn / Apothekertrakt
Teilnahmebeitrag: 95€
inklusive Bio-Mittagessen, Getränke, Kaffee- und Teepause
Unser erstes Wagnis, unsere erste frei gewählte Risikoerfahrung: dass war unser erster Schritt, dem viele hunderttausende folgen sollten.
Wie lernen wir Menschen nun das Gehen? Nicht durch die Lektüre einer Informationsbroschüre; nicht dadurch, dass Eltern die Füße der Kleinen zum Gehen zwingen - und auch nicht, indem sie sie durch moralische Zeigefinger, Angstparolen und Tabus davor bewahren wollen. Den ersten Schritt ins Risiko (und damit in die Lebensfähigkeit) wagen und schaffen wir alle, wenn uns die dabei begleiten, die uns lieben – und uns dabei den Raum lassen, in dem wir uns bewähren können.
Wie wir Eltern bei den ersten Schritten unserer Kinder – und mit dem damit verbundenen Risiko umgegangen sind: das kann als pädagogisches Modell für alle ersten Schritte im Leben dienen. Denn Risikobalance braucht vor allem eines: Beziehung.
erkundet seit 35 Jahren mit Menschen und Organisationen Wege zu
Zuversicht und Entwicklungsmut.Viele seiner Bildungsansätze finden
Anwendung im gesamten deutschsprachigen Raum – für den der Rausch- und
Risikopädagogik wurde er von der weltweit größten Organisation für
sozialen Wandel 2011 zum Ashoka Fellow ernannt.
Als Wegbegleiter im Wandel richtet er mit ermutigenden Geschichten den Blick auf persönliche und gesellschaftliche Potentiale.
Seit
2018 moderiert er die Entwicklungen im Chancendorf Schattendorf und
vermittelt sein bildungspolitisches Programm 360°Respekt.
www.risflecting.at www.qualitaetleben.at www.changeradio.at www.chancendorf.at
Friedrich Fröbel (1782-1840) der Begründer des Kindergartens im deutschsprachigen Raum erkannte schon früh die Bedeutung und Wichtigkeit des „freien Spielens“ für die weitere positive Entwicklung des Kindes im elementarpädagogischen Bereich. Das selbstbestimmte Spielen ermöglicht eine unbewusste Vermittlung von Bildungsinhalten durch Nachahmung und feinfühlige Interaktionsprozesse mit Anderen.
Es stellen sich folgende Fragen:
Lässt der aktuelle (Wiener) Bildungsplan Fröbels
Grundgedanken des selbstbestimmten Spiels überhaupt zu? Inwieweit wird dem Kind durch vorgefertigte
Strukturen jegliche Eigenverantwortung entzogen? In welchen Bereichen ist eine Partizipation
des Kindes wichtig? In welchen Situationen ist eigenständiges Handeln für ein
Kind bis zum 6. Lebensjahr gar eine Überforderung?
Mag.a Claudia Pötzl (vormals Neubauer) studierte Erziehungswissenschaften und Kommunikationswissenschaften mit Schwerpunkt Medienpädagogik an der Universität Wien. Sie ist diplomierte Kindergarten-, Früh- und Horterzieherin. Von 2007-2012 arbeitete Sie im elementarpädagogischen Bereich als Pädagogin bzw. Kindergartenleiterin an der Deutschen Schule Tokyo Yokohama in Japan. Durch Ihre vielzähligen Auslandsaufenthalte u.a. in den USA (Kalifornien), Schweden, Schweiz und Japan konnte sie zahlreiche Erfahrungen im medienpädagogischen Bereich sammeln.
Nun ist sie als Standortleiterin eines 10 gruppigen, bilingualen Privatkindergartens in Neustift am Walde in 1190 Wien tätig
Soziale Rollenspiele, risikoreiches Austesten der eigenen Grenzen in der Natur, wildes und grobes Herumtoben – Kinder wissen genau, wie sie spielen wollen, auch wenn die Art des Spiels dem einen oder anderen Erwachsenen zu gefährlich oder zu wenig zielführend erscheinen mag. Studien zeigen, dass dieses selbstbestimmte Spiel wichtig ist, damit der Mensch gute soziale Fähigkeiten entwickelt und damit er lernt, seine eigenen Gefühle effizient zu regulieren und stressreiche Situationen zu bewältigen.
In diesem Vortrag wollen wir uns die kindliche Entwicklung aus Sicht der Hirnforschung anschauen. Wie entwickelt sich das Gehirn, wie bringt es genannte Fähigkeiten hervor und warum könnte es das selbstbestimmte und manchmal risikoreiche Spiel für seine Entwicklung benötigen?
Foto: Elisa Meyer
Dr. Nicole Strüber, Dipl. Biol., Neurobiologin und Wissenschaftsautorin
- Studium der Biologie mit Schwerpunkt Neurobiologie und Nebenfach Psychologie in Bremen
- Mehrjährige Elternzeit mit Zwillingen
- Promotion (Dr. rer. nat.) bei Prof. Gerhard Roth mit einer interdisziplinären Dissertation über die Bedeutung früher Erfahrungen für die Hirnentwicklung und die Entstehung psychischer Erkrankungen
- Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Hirnforschung in Bremen (2012 – 2015)
- Veröffentlichung des Sachbuches „Wie das Gehirn die Seele macht“ in Koautorenschaft mit Gerhard Roth (2014)
- Veröffentlichung der Sachbücher „Erste Bindung. Wie Eltern die Entwicklung des kindlichen Gehirns prägen“ (2016) sowie „Risiko Kindheit. Die Entwicklung des Gehirns verstehen und Resilienz fördern“
- Freiberufliche Tätigkeit als Wissenschaftsautorin und im Rahmen von Vorträgen und Seminaren in Zusammenarbeit mit dem Roth Institut
In einer Zeit großer Umbrüche braucht unsere Gesellschaft mutige und kreative Zukunftsgestalter. Junge Menschen, die über ausgeprägte Lösungskompetenzen verfügen und die es gewohnt sind, Verantwortung zu übernehmen.
Die Global Goals geben uns die Ziel- und Sinnvorgabe. Umfassende und
tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen sind notwendig. Bildung
spielt in diesem Prozess eine Schlüsselrolle.
Margret Rasfeld zeigt anhand erprobter Praxis auf, wie eine inklusive
Lernkultur der Potenzialentfaltung, Lernen im Leben, sich erproben in
Herausforderungen, Erfahrungen von Selbstwirksamkeit und Sinnhaftigkeit
Voraussetzungen schaffen, um in Zeiten wachsender Unsicherheiten
souverän und verantwortungsvoll handeln zu können.
Foto: Christian Klant
Margret Rasfeld: Schulleiterin i.R., Bildungsinnovatorin, Referentin, Autorin, Vernetzerin von Ideen und Menschen und Inspirateurin für eine zukunftsfähige Lern- und Arbeitskultur, die wertschätzende Beziehung, Partizipation, Verantwortung, Sinn und Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt. Mit der Initiative Schule im Aufbruch – ausgezeichnet von der UNESCO als Partner.
In meinem Vortrag skizziere ich plausible Antworten auf folgende Zukunftsfragen:
Kommt die Zukunft alternativlos auf uns zu oder lassen sich unsere Zukünfte kreativ planen und aktiv gestalten? Werden wir zukünftig nur mehr zehn Prozent der Lebenszeit für den Beruf verwenden? Was machen wir mit dem großen Rest des Lebens? Ist die Familie ein Auslaufmodell? Steuern wir auf einen schweren Generationenkonflikt zu? Welche Chancen haben die heutigen Kinder und Jugendlichen in der zukünftigen Arbeitswelt? Nehmen uns digitalisierte Maschinen zukünftig die Arbeit weg – oder nehmen sie uns Arbeit ab? Was werden künstlich intelligente Roboter in Zukunft können – und was nicht? Gibt es Methoden für die Bewältigung von Zukunftsangst und die Stärkung von Zuversicht?
Foto: Christian Schneider
Univ.-Prof. Dr. Reinhold Popp (*1949) forscht und lehrt an der Freien Universität Berlin (Institut Futur) und leitet das „Institute for Futures Research in Human Sciences“ an der Sigmund Freud-Privatuniversität Wien. Er ist Autor mehrerer Standardwerke der Zukunftsforschung. Weit über die Welt der Wissenschaft hinaus ist er durch seine Interviews und Kolumnen in Presse, Hörfunk und Fernsehen einer breiten Öffentlichkeit bekannt. In seinen lebendigen Vorträgen entwirft er wissenschaftlich fundierte Zukunftsbilder, jenseits von destruktiver Weltuntergangsstimmung und unkritischem Alles-wird-gut-Optimismus.
www.reinhold-popp.at
Tage draußen! ist der Arbeitstitel eines Dokumentarfilms der Alpenvereinsjugend. Ein Film über die Notwendigkeit von Freiräumen für Kinder und Jugendliche und das große Abenteuer erwachsen zu werden. Ein Film über Verantwortung, Mut und Zuversicht.
An diesem Abend zeigen wir eine Kurzversion. Für 2020 arbeiten wir an der "längeren" Produktion mit Bildern von risk'n'fun, Junge Alpinisten und unserem Sommercamp Mut zum Risiko.
Foto: Franz Walter
Die Idee zu diesem Dokumentarfilm entstand in Kooperation der Alpenvereinsjugend Österreich mit dem Fotografen und Filmemacher Franz Walter. Der Film soll Werkstatt sein, Begegnungsraum und Bühne zugleich.
Dr. Mag. Nicole Slupetzky, Bundesjugendleiterin Alpenvereinsjugend, Vizepräsidentin ÖAV
DSA Jürgen Einwanger, Leitung Alpenverein-Akademie
Schloss Schönbrunn, Apothekertrakt
Meidlinger Tor, Grünbergstraße, 1130 Wien
Die genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten der Nah- und Fernverkehrszüge finden Sie auf www.oebb.at.
Haltestellen der Wiener Linien in der Nähe:
U4 Schloss Schönbrunn
8 A Wien Küniglberg/ORF-Zentrum: Stranitzkygasse
9A Wien Meidling Hauptstraße U: Tivoligasse
10 A Wien Heiligenstadt S+U: Bischoffgasse